Ab sofort erfolgt die Berechnung der Glomerulären Filtrationsrate (GFR) bei erwachsenen Patienten mit der CKD-EPI-Formel (Chronic Kidney Disease Epidemiology Collaboration).
Die bisher eingesetzte MDRD-Formel neigt zu einer Unterschätzung der Nierenfunktion im Grenzbereich von normaler Funktion und Niereninsuffizienz, was zu einer Überdiagnose der leichten Niereninsuffizienz führen könnte. Außerdem ist sie für Kinder und Personen mit einem Lebensalter über 70 Jahren nicht validiert.
Die neue CKD-EPI-Formel ermöglicht eine genauere Berechnung in diesem Grenzbereich. Die der Formel zugrunde liegende Studienpopulation schloss auch Patienten im höheren Lebensalter ein, so dass die bisher bestehende obere Altersbegrenzung entfällt.
Nach wie vor ist zu beachten, dass die Berechnung der GFR auf der Messung der Creatinin-Konzentration beruht. Diese wird durch viele Faktoren (z. B. Muskelmasse, körperliche Aktivität und Diät) beeinflusst und ist deshalb immer mit einer gewissen Unsicherheit behaftet, was auch bei der Interpretation der GFR-Werte berücksichtigt werden muss.